Conversation is Queen!
"If content is king, then conversation is queen."
Basierend auf diesem Gedanken lautet die Frage: Wie erfolgreich sind wir in der digitalen Verbindung mit unseren Kund*innen, wenn der König ohne Königin am Tisch sitzt? Oder anders: Wie schaffen wir es, eine echte Verbindung zu den Menschen herzustellen, mit denen wir wirklich in Kontakt treten möchten? Vor allem in einer Zeit, da uns der direkte Kontakt zu unserer Zielgruppe fehlt. Bei virtuellen Keynotes, Online-Events oder in der so genannten digitalen Kommunikation.
Die Realität: Häufig wird die Königin nicht zur Party eingeladen. Während Massen von Inhalten auf unseren Laptops in der Schlange warten, gezeigt zu werden, ist die Königin nicht einmal auf der Liste. Oder wenn sie auf der Liste steht, wird sie von der königlichen Wache einiger Leute begleitet und ich nenne es so "leicht übersehen" oder nicht einmal in der Menge gefunden.
Schauen wir uns das genauer an und beginnen wir mit "Präsentationen" in der digitalen Welt: Während Inhalte wichtig sind, halte ich es oft für eine Einbahnstraße: Präsentationen sind Informationsüberflutung, es gibt so viel zu erzählen über ein Produkt, eine Dienstleistung, etwas dass das "Königreich" kommunizieren will. Die leiseren Themen, mit denen sich Menschen wirklich verbinden, werden häufig vernachlässigt.
In Sprecher-Coachings frage ich: "Warum sollte ich mir diese Präsentation 20 Minuten lang anhören? Warum sollte es mich interessieren? Was bringt es mir, wenn SIE mir sagen, wie erstaunlich Ihr Produkt ist?“ Es wird ruhig im Zoomraum, wenn ich diese provokante Frage stelle, ein oft nachdenkliches Gesicht schaut mich an und ich bekomme ein "hm ... lass mich mal überlegen..."
Die Perspektive wechseln
Es geht darum, die Perspektive zu wechseln. Es geht darum, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und sich wirklich darum Gedanken zu machen, mit welchen neuen Gedanken, die andere Person meine Session verlassen soll, nachdem sie mir 20 Minuten zugehört oder wir uns ausgetauscht haben. Die größte Veränderung, die wir im Leben der Menschen bewirken können, besteht darin, ihre Denkweise zu inspirieren, einen Gedankenwechsel anzuregen und eine Idee in den Gedanken eines Menschen zu wecken.
Und nein, wir müssen uns keine Sorgen machen, dass die Leute Ihre Inhalte verpassen und nicht wissen, was Sie vermitteln möchten, denn: Wenn Menschen etwas inspiriert, werden sie es – immer - finden. Sie werden einen Weg finden, mehr davon zu bekommen und mehr darüber zu erfahren. Denken Sie an eine Zeit, in der Sie etwas gehört haben, das Ihre Aufmerksamkeit erregt hat: Sie gehen online und suchen so lange, bis Sie fündig werden. Egal, ob es sich um einen Film, ein Produkt, ein Buch oder einen Namen handelt - Fakt ist: Wenn es Ihr Interesse weckt, werden Sie einen Weg finden, es zu bekommen. Das ist der Grund, warum wir uns keine Sorgen machen müssen, dass die Leute nicht von all unseren großartigen Inhalten, Produkten oder den "Details" erfahren ... aber wir können darüber nachdenken, wie wir sie dazu inspirieren können, auf eine neue Weise zu denken. Um den wahren Nutzen dessen zu sehen, was wir zu bieten haben und wie es ihr Leben bereichern kann. Ein nachhaltigerer Ansatz. Authentischer und realer.
Inspiriere Menschen und lass sie dir folgen, weil sie dir folgen wollen. Hier geht es nicht um den Massenkonsum von Inhalten, es geht nicht um "mehr Inhalt in einer Stunde wird sie dazu bringen, mehr zu wollen". Um den Kreis mit König und Königin zu schließen: Beide sind gleich wichtig. Beide inspirieren Menschen auf ihre eigene Weise. Und doch ist es ohne den oder die jeweils andere ein stiller Tisch, um daran zu sitzen.
Übertragen wir das doch einmal kurz in unseren Kontext. Wie können Sie echte Verbindungen bei digitalen Events bzw. allgemein auch in der digitalen Kommunikation herstellen? Um es ein wenig einfacher und das Lesen vielleicht etwas unterhaltsamer zu machen: Es ist ein bisschen wie beim Dating!
Der Teufel steckt im Detail
„Der Teufel steckt im Detail - das Gleiche gilt für echte Intimität“ - ein Zitat, das ich vor ein paar Monaten gelesen habe und das mich nicht nur auf persönlicher, sondern auch auf geschäftlicher Ebene zum Nachdenken brachte. Während Intimität auf Unternehmensebene eher der falsche Begriff ist ;-), geht es hier vielmehr um „ehrliche, wahre Verbindungen“. Wie können wir also eine solche Verbindung herstellen?
Vier wesentliche Dinge
Denken Sie darüber nach, wie es ist jemanden das erste Mal zu treffen: Wovon fühlen Sie sich angezogen? Warum möchten Sie einen ganzen Abend bleiben - oder die Bar gleich nach fünf Minuten verlassen? Vier wesentliche Dinge, die ich über ein gutes Date herausgefunden habe - leicht übertragbar auf die Konzeption richtig guter digitaler Events:
1. Seien Sie wirklich interessiert an dem, was Ihre Kund*innen und Interessent*innen begeistert, was sie neugierig macht und fasziniert. Erfahren Sie mehr über Ihre Gäste VOR Ihrem „Veranstaltungsdate“, indem Sie mit ihnen in den Dialog gehen, erste Gespräche starten und so im Vorfeld Informationen sammeln, um Ihre Inhalte genau so abzustimmen, dass es für Ihre Zielgruppe interessant wird.
2. Schaffen Sie einen Raum, in dem sich die Menschen wohl fühlen. Während es bis letztes Jahr einfach war, sich für ein Date in einer schönen Bar oder einem Restaurant zu verabreden, stehen wir jetzt vor der Herausforderung, einen Raum zu schaffen, in dem sich Ihre Kund*innen wohl fühlen, ein paar Stunden bleiben möchten UND der sie inspiriert. Eine Situation, der wir uns bei hybriden oder vollständig digitalen Events stellen müssen. In den Kontext gebracht, stellt sich die Frage in der Konzeptphase: Welches ist das „richtige“ Format, ...
a. für das was Sie mit ihrem Publikum teilen möchten?
b. bei dem die Teilnehmer offen für Zuhören und Austausch sind?
c. das eine echte Verbindung ermöglicht und schafft?
3. Inspirieren Sie die Menschen vor Ihnen so sehr, dass sie mehr wollen. Schaffen Sie einen starken Bezug. Es geht darum, wie Ihre Produkte / Dienstleistungen in einer zugrunde liegenden Botschaft zu einem Perspektivwechsel beitragen können, den Sie für Menschen schaffen mit dem was Sie bzw. wie Sie die Geschichte erzählen: Es geht nicht um das Produkt, es geht darum, was es erschafft, erschaffen kann und wie es das Leben der Menschen verändert. Genau wie beim Dating: Es geht nicht darum, wie großartig Sie sind, sondern darum, welchen Beitrag Sie zum Leben eines anderen Menschen leisten. Stellen Sie eine echte Verbindung mit Ihren Kunden her durch ...
a. inspirierende Inhalte, an denen Ihre Zielgruppe wirklich interessiert ist
b. Formate, die Austausch, Ideenfindung und das Lernen voneinander ermöglichen (z. B. kleinere Gruppenformate)
c. echten Dialog mit Ihren Expert*innen. Keine „One-Way-One-to-Many-Kommunikation“, bei der der Fokus auf dem liegt, was Sie verkaufen möchten!
4. Storytelling: Welche Geschichte erzählen Sie? Welche neuen Gedankengänge möchten Sie inspirieren, wenn Menschen Teil Ihres digitalen Events sind? Mit welchen neuen Gedanken sollen sie aus dem Tag gehen? Stellen Sie sich diese Frage immer und immer wieder: Es beeinflusst, wie Sie Ihre Präsentationen erstellen, wie Sie das Event aufbauen und wie Sie Ihre Geschichte erzählen. Um auf die Analogie zum Dating zurückzukommen: Es beeinflusst, wie Sie kommunizieren bei einem Date, wenn Sie im Vorfeld darüber nachdenken, mit welchem Gefühl, welchen Gedanken der andere Mensch aus der Begegnung mit Ihnen gehen soll.
Zusammenfassend gesagt:
„If content is king, then conversation is queen“. Wenn wir also in der (digitalen) Verbindung zu unseren Kund*innen erfolgreich sein möchten, müssen König UND Königin gemeinsam am Tisch sitzen. Der Schlüssel zu jedem Gespräch, das wir persönlich oder auf Inhaltsebene bei einem digitalen Event beginnen, in einem Satz zusammengefasst: „Ein echter Dialog ist, wenn Sie ein Gespräch verlassen, als ein etwas anderer Mensch, als der Sie waren, bevor Sie das Gespräch begonnen haben.“ [René Borbonus].
Denkanstöße von unserer freien Mitarbeiterin Bettina Laux und der Beginn einer Blog-Serie darüber, wie man König und Königin besser verbindet, um sich wirklich mit denen zu verbinden, die uns am Herzen liegen. Dieser Artikel ist in englischer Sprache zuerst auf ihrem LinkedIn-Blog erschienen.