CONNECT 2024: SAP Partner Summit hinter den Kulissen

Von der Idee ins Rampenlicht – die Kraft der Inszenierung

Wer uns und unsere Projekte kennt weiß, dass es im Januar Zeit ist, auf CONNECT 2024: SAP Partner Summit zurückzublicken. Auch am 23. und 24. Oktober 2024 war der Name in der STATION in Berlin wieder Programm und die rund 1.600 Gäste, bestehend aus SAP und ihren Partnern, sollten beim Partner Event zusammenfinden und sich gemeinsam auf bevorstehende Herausforderungen einstimmen. Die Veranstaltung bot dafür sowohl kleine als auch große Formate, die sich auf die Themen Networking, Transformation, Collaboration und Content konzentrierten. Wieder durfte ottomisu als Lead in den Bereichen Konzeption, Planung, Umsetzung und Nachbereitung unterstützen. Was dies konkret bedeutet, wie die letzten Veranstaltungen umgesetzt wurden und was diese Veranstaltung so besonders macht, das können sich interessierte Leser gerne in unseren vorherigen Magazinbeiträgen nachlesen (2023, 2022).

Mit dem Claim “Team up for tomorrow. Bring out your best.“ und dem Fokus auf Transformation lag es nah, Berlin nicht nur vor der Tür zu haben, sondern auch in die Halle zu bringen. Die Hauptstadt steht wie keine andere Stadt für Dynamik, Vielfalt und Innovation. Auf der Bühne wurden die einzelnen Elemente ganz im Zeichen der Hauptstadt gewählt. Ein Berliner Späti fungierte als Talk-Area, in der der Moderator schnell zum Inhaber wurde. Wie auch in den typischen Spätis in der Stadt entstanden hier spontane Gespräche mit einer lokalen und vertrauten Note. Auch die CONNECT’s East Side Gallery, die im Laufe der Keynotes und Bühnensessions auf einer LED-Wand umgesetzt wurde, ließ sich direkt mit dem Berliner Original verknüpfen.

Bühne mit LED-Leinwänden
CONNECT 2024: Partner Summit Bühne, Foto von Jan Koch
LED-Wand mit Berliner Mauer und Graffiti
CONNECT's East Side Gallery, Foto von Philipp Reimer
Sicht von einem DJ-Pult auf einen aufgebauten Späti auf einer Bühne
Blick auf Späti, Foto von Philipp Reimer
Vier Menschen in einem aufgebauten Spätkauf auf der Bühne
Späti, Foto von Philipp Reimer

Kerstin Kern (Projektleiterin bei SAP) konnte auch 2024 wieder zufrieden zurückblicken: „Die CONNECT 2024 war ein voller Erfolg – ein echtes Highlight-Event für unser SAP Ecosystem! Schon das Opening war ein toller Start und hat die perfekte Grundlage geschaffen. Das diesjährige Konzept ist vollkommen aufgegangen: die vielfältigen Formate, die inspirierenden Gespräche und die zahlreichen Netzwerkmöglichkeiten haben die Veranstaltung zu etwas Besonderem gemacht. Es ist großartig, so viele fröhliche und engagierte Partner jedes Jahr auf der CONNECT zu sehen! Besonders erfreulich war auch die gute Zusammenarbeit mit ottomisu, die den Erfolg der Veranstaltung positiv unterstützt hat.“

Damit dieser bleibende Eindruck durch eine eindrucksvolle Umsetzung auf der Bühne entstehen kann, muss ja aber einiges in die Wege geleitet werden. Aber was genau passiert im Vorfeld und hinter der Bühne? Wie werden die Bühnenelemente in die übergeordnete Story eingebunden, worauf kommt es sonst noch bei der Inszenierung und der Bühnengestaltung an und wie kann man die Highlights eines solchen Events wirkungsvoll umsetzt? Das haben wir unseren CEO Jörn Huber und Ablaufregisseur Kenneth Tschersich gefragt.

Mann mit Headset
Jörn Huber, Foto von Philipp Reimer

Jörn, du hast viel Erfahrung im Thema Bühneninszenierung und warst für die Showproduction verantwortlich. Wie gehst du an eine Inszenierung oder eine Bühnengestaltung heran? Welche Punkte gilt es zu beachten?

Ich denke nicht nur in einer Bühne, sondern zunächst einmal im Raum. Und dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder geben die Programmelemente, die auf der Bühne passieren, den Raum vor oder man muss einen Rahmen definieren, in den die einzelnen Programmpunkte auf der Bühne integriert werden. Eine Art Framework, in das dann alles reinpasst und mit dem man möglichst flexibel agieren kann. Das ist gerade bei hochdynamischen Projekten wichtig.

Als nächstes braucht man ein großes Bild. Eine Story, die die Veranstaltung übergeordnet erzählt und die auch auf der Bühne erzählt wird. Daraus leitet man dann verschiedene Elemente ab. Außerdem gibt es natürlich noch technische Dinge zu beachten: Sichtachsen, Deckenhöhen, Lichtverhältnisse, Raumatmosphäre und und und. Und dann tastet man sich langsam vor. Was funktioniert räumlich, wie intensiv wird mit Medien gespielt, was braucht es an Präsentationsflächen, wie wirkt das alles im Gesamtraum. Wir versuchen auch immer im Raum zu inszenieren und mit dem Raum zu interagieren.

Entscheidend ist natürlich auch, dass man früh startet und Einfluss nehmen kann. Bei der Raumplanung muss man auch aus der Brille der Inszenierung mit draufschauen. So etwas übernehmen nie Konzeption, Technik oder Veranstaltungsbau alleine. Hier spielen also wirklich viele Gewerke zusammen.

Neben dem Raum und der Technik ist dann natürlich auch zu beachten, wer im Publikum sitzt. Welche Rahmenbedingungen haben sie, aus welcher Ausgangslage kommen sie, in welche Stimmung will ich sie versetzen, welche Botschaften habe ich zu transportieren und wie gehen sie am Ende mit einer Bewusstseinsveränderung aus der Veranstaltung oder der Keynote raus.

Dann geht es auch noch um mediales Design und wie man damit spielt. Wie muss das Bühnendesign aussehen, gibt es verschiedene Ebenen oder Raumtiefen. Hier ist es wie im Theater: Dort wird auch mit verschiedenen Szenenflächen gespielt. Dann ist auch immer die Frage, wie viel Individualisierung erforderlich ist und wie viel Vorbereitung zur Verfügung steht. Hat man viele Vorträge, auf die man nur bedingt Einfluss hat, kann man nur einen Rahmen setzen und versuchen, alles miteinander zu verbinden. Ebenso wie die Frage, welchen Zweck die Bühne erfüllen soll und was sonst noch auf der Veranstaltung passiert.

Welche Rolle spielt für dich das Opening?

Das Opening nimmt einen ganz besonderen Stellenwert ein. Hier geht es darum, direkt eine Botschaft und eine gewisse Dynamik mitzugeben.

Die Leute sind im Vorfeld der Veranstaltung lange unterwegs und sind noch müde. Wie lädt man den Raum dann energetisch auf, dass die Leute aufnahmebereit sind? Das war eine der Fragen und da Berlin unsere Inspiration war, lag es nahe mit einer starken musikalischen Einlage zu beginnen: Eine Komposition aus Live-DJ, vorproduzierte Beats und zwei Drummern. Dazu haben wir ein Lichtkonzept entwickelt und zuletzt dann passende Bilder medial in Szene gesetzt. Die großen Keynotes wurden im Sinne eines Wiedererkennungseffekts dann immer mit dieser (leicht abgewandelten) Show eröffnet.

Für solche Inszenierungen, ist eine Menge Erfahrung von Vorteil, oder?

Ja. Es ist zum einen Erfahrung und zum anderen auch Gespür. Für die Menschen, für die Situation und was jetzt genau das Richtige ist. Wenn man eine Veranstaltung schon jahrelang begleitet, fällt einem das natürlich leichter. Man hat dann ein Gespür für die Menschen, die Marktsituation, das Unternehmen, den Inhalt und die Hintergründe und wie es rüberkommt. Authentisch und nahbar soll es natürlich sein.

Bei der CONNECT2024: SAP Partner Summit war das auch ein besonders schöner Moment beim Opening. Das hat wirklich geknallt und neben einem professionellen Percussionisten stand auch ein SAP-Partner auf der Bühne und hat seine Kollegen mit angeheizt. Das hat es unfassbar authentisch gemacht und macht so ein „Klassentreffen“ wie die CONNECT ja auch aus.

Was macht Live-Inszenierungen besonders?

Das Schöne an „Live“ ist: Es ist authentisch, es ist ehrlich, es ist wahr. Man kann sich selbst ein Bild von der Botschaft machen und nichts wird verfälscht. Dahinter steckt eine unheimliche Kraft.

Uns geht es ja nicht nur darum, Show zu machen, sondern wir wollen die Leute auf der Bühne gut aussehen lassen und ihnen einen Rahmen geben, in dem sie ihre Botschaften senden können. Wir helfen den Protagonist*innen, sich wohl und sicher zu fühlen. Professionalität und Nähe sind hier entscheidend, um ihnen ein gutes Gefühl zu geben. Nach so vielen Jahren SAP kommen die Protagonist*innen zu einem und man sieht ein Grinsen auf ihren Gesichtern, weil sie wissen, dass man da ist und dass sie gut aufgehoben sind.

Zwei Männer mit Graffiti-Dosen
CONNECT’s East Side Gallery in Action, Foto von Philipp Reimer
Männer mit Trommeln
Percussionisten, Foto von Philipp Reimer
Bühne mit großer LED-Wand und Moderator
Probe, Foto von Philipp Reimer

Kenneth Tschersich ist seit 2017 ebenfalls langjähriger Begleiter der CONNECT. Wir möchten von ihm wissen, wie er sich auf eine solche Produktion vorbereitet und welche Aufgaben er konkret übernimmt.

Mann mit Headset
Kenneth Tschersich, Foto von Jan Koch

Kenneth, du bist schon lange bei der CONNECT dabei. Was macht diese Veranstaltung für dich so einzigartig?

Die Menschen, die kommen und sich auf Augenhöhe begegnen. Wie der Name der Veranstaltung schon sagt, geht es um das „CONNECTen“.

Was sind deine Aufgaben auf der CONNECT?

Meine Aufgabe als Eventregisseur ist es, die Veranstaltung mit ihrem Inhalt so mitzugestalten, dass die Menschen anders rausgehen, als sie hereingekommen sind. Ich bin Teil des Konzeptionsteams, in dem wir uns überlegen, welche Inhalte wie transportiert und kommuniziert werden sollen. Ich darf beraten, welche Möglichkeiten es gibt, damit das Gesagte und Gezeigte nicht nur ins Ohr geht, sondern auch im Kopf bleibt.

Im Vorfeld, aber auch vor Ort, ist es meine Aufgabe, viel zu kommunizieren. Mit den Kund*innen, mit den Protagonist*innen und mit den Techniker*innen: Was wird passieren? Wie setzen wir es um? Wieviel Zeit haben wir? Sind wir im angedachten Zeitplan? Sind die Abläufe der einzelnen Elemente stimmig und klar vom Ablauf? Weiß jede*r, wann welcher Inhalt kommt?

Ich bin also quasi die Schnittstelle zwischen Bühne und Technik. Außerdem bin ich dafür verantwortlich, im richtigen Moment „Go!“ zu sagen.

Wie bereitest du dich auf so einen Job vor? Was brauchst du, um loslegen zu können?

Das ist ganz unterschiedlich und hängt sehr davon ab, ob ich einen Eventregiejob im Rahmen des jeweiligen Events zum ersten oder zum x-ten Mal mache. Meistens gibt es als allererstes ein Briefing. Ich spreche zuallererst mit dem Konzeptteam der Agentur, die vielleicht schon Wochen, Monate oder Jahre mit der Veranstaltung oder mit den Kund*innen vertraut ist.

Es kommt auch vor, dass ich direkt mit den Kund*innen spreche oder ich im Vorfeld selbst noch etwas in die Recherche gehe, z.B. über die (Veranstaltungs-) Webseite, um zu schauen, welche relevanten Informationen ich noch bekommen kann. Am interessantesten und wichtigsten ist für mich jedoch erstmal: Was ist das Ziel der Veranstaltung? Was möchten die Kund*innen als Botschaft transportieren?

Dann interessiert mich, ob es einen Zeitplan gibt, damit ich daraus einen ersten Entwurf meines Regieplans erstellen kann.

Welches Tool begleitet dich immer auf Produktion und ist für dich unverzichtbar?

Ganz klar Excel für einen sekundengenauen Ablaufplan, der durch Veränderungen immer wieder angepasst werden kann.

Und die Atom Uhr App (zwinker) – ich liebe Pünktlichkeit.

Was sind deiner Meinung nach besondere Herausforderungen bei einem Bühnenprogramm wie bei der CONNECT? Auf welche Dinge achtest du und wie gehst du damit um?

In erster Linie sollen die Zuschauenden anders herausgehen als sie hineingekommen sind. Es ist ein schmaler Grat zwischen oberflächlicher Unterhaltung und tief-thematischen Informationen.

Bei einer Veranstaltung wie der CONNECT versuchen wir also die Informationen, die vermittelt werden sollen, mit Elementen zu verbinden, welche die Zuschauenden dazu bringen, dass sie das Gesagte und Gezeigte verstehen und bei Lösungsansätzen, diese auch umsetzen können. Da jede*r Dinge unterschiedlich auf- und wahrnimmt, kann man natürlich nicht immer sicherstellen, dass alle alles mitbekommen und verinnerlichen.


Besonderes Augenmerk versuchen wir darauf zu legen, dass die einzelnen Parts in ihrer Länge so geplant sind, dass sie zum einen genügend Informationen liefern und zum anderen aber auch kurzweilig genug sind. Das klappt häufig sehr gut.

Wie schaffst du es, dass am Ende alles zusammenkommt?

Viel Kommunikation und manchmal auch mal Fünfe gerade sein lassen.

Details und Timings sind wichtig und tragen dazu bei, dass Inszenierungen als SEHR gut wahrgenommen werden und im Kopf bleiben. Allerdings sind wir, die wir uns tagtäglich mit Veranstaltungen und Inszenierungen auseinandersetzen, natürlich auch darauf geschult, alles bis ins kleinste Detail zu durchdenken. Wenn man dann mit Menschen auf der Bühne zu tun hat, die das nicht jeden Tag machen, dann holen wir mit ihnen das Beste raus, was sie leisten können. Und das ist dann auch gut so.

Was macht für dich den Erfolg am Ende aus? Wann bist du zufrieden mit deinem Endergebnis?

Für mich macht "Erfolg einer Inszenierung" natürlich aus, wenn alles perfekt funktioniert hat. Wenn alle Timings auf den Punkt waren, wenn alle Sprecher*innen ihren Inhalt vermitteln konnten und die Zuschauenden etwas mitgenommen haben. Gerade der letzte Punkt ist aber natürlich oft schwer messbar. Aber auch ein "WOW" in den Gesichtern der Kund*innen und Zuschauenden ist für mich Erfolg. Ein "Hey, das habt ihr aber cool gemacht" genauso.

Vieles passiert hinter den Kulissen noch kurzfristig, Dinge ändern sich auch gerne, wie gehst du damit um?

Je mehr man im Vorfeld schon absprechen und festlegen konnte, desto leichter kann man auch Dinge, die sich kurzfristig ändern, einpflegen. Am Ende kommt es immer wieder auf die Kommunikation an: Haben alle Beteiligten mitbekommen, was geändert wurde? Stimmen die Timings noch?

Wie motivierst du dich und dein Team während einer langen und anstrengenden Produktion?

Für mich ist es wichtig, dass man auch bei langen und anstrengenden Produktionen nicht den Spaß bei der Sache verliert. Wenn alles bitterböse und ernst ist, ist niemand in der Crew motiviert, eine Extrameile zu gehen. Außerdem muss man auch bei engen Zeitplänen Pausenzeiten einplanen, damit der Kopf auch mal durchatmen kann. Und dann natürlich Kaffee, frisches Obst und mal ein Snack zwischendurch.

Warum bist du bei so einer Produktion in deiner Rolle unverzichtbar?

Ich weiß, dass die Techniker*innen oft in der Lage sind, ihre Arbeit handwerklich gut umzusetzen, gerade wenn sie mit Menschen aus Agenturen zusammenarbeiten, die die Dinge vorgeplant haben. Aber den Überblick zu behalten, klar zu kommunizieren und auch schwierige Situationen abzufedern, ist eine andere Sache. Außerdem gehört dazu, Abläufe mit den Protagonist*innen durchzugehen und gleichzeitig im hektischen "Agentur-Arbeits-Dschungel" nicht den Fokus zu verlieren. Genau das macht mich in meiner Rolle vor Ort unverzichtbar.

Was macht den Job im Generellen für dich so besonders?

Ich mag es, mit Menschen und Technik zusammenzuarbeiten und gemeinsam ein Event zu kreieren, was im Gedächtnis bleibt.

Die erste Sache, die du nach solch einem Event machst, wenn du zuhause angekommen bist?

Meistens nehme ich als allererstes meine Kinder in den Arm (wenn sie wach sind).

Regie mit vielen Bildschirmen
Blick in die Regie, Foto von Jan Koch
DJ-Pult
DJ-Pult, Foto von Philipp Reimer

Vielen Dank an Jörn und Kenneth für die spannenden Einblicke in die Welt der Bühnengestaltung und Inszenierung. Wir hoffen, dass dieser Beitrag bei euch ebenso einen bleibenden Eindruck hinterlässt wie die CONNECT2024: SAP Partner Summit bei ihren Teilnehmer*innen.

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